Grundschuld Kosten Notar Tabelle: Übersicht und Beispiele 2023

Planen Sie den Kauf einer Immobilie? Die Kenntnis über Notar- und Grundbuchkosten ist entscheidend für eine solide Finanzplanung. Erfahren Sie hier, welche Kosten auf Sie zukommen und wie Sie diese optimal kalkulieren können.

Einführung in die Grundschuld und Notarkosten

Die Gesamtkosten für Notar und Grundbuch betragen etwa 1,5 % des Kaufpreises, wobei sich diese wie folgt aufteilen:

  • Notarkosten – circa 1 % des Kaufpreises
  • Grundbuchkosten – etwa 0,5 % des Kaufpreises

Diese Gebührenstruktur gilt seit der letzten Erhöhung am 1. August 2013 unverändert. Für eine präzise Vorausplanung empfiehlt sich die Nutzung eines Notarkostenrechners, der sämtliche notarielle Tätigkeiten berücksichtigt.

Was ist eine Grundschuld?

Die Grundschuld fungiert als Sicherheit für die finanzierende Bank und wird im Grundbuch eingetragen. Dieses Grundpfandrecht ermöglicht es dem Kreditgeber, bei Zahlungsausfall die Immobilie zu verwerten. Wichtig: Die Darlehenssumme wird in der Regel erst nach Eintragung der Grundschuld ausgezahlt.

Die Rolle des Notars beim Immobilienkauf

Der Notar übernimmt folgende zentrale Aufgaben:

  • Beurkundung des Kaufvertrags (2-facher Gebührensatz)
  • Betreuung des Eigentumsübergangs
  • Vollzug der Eigentumsübertragung
  • Koordination mit dem Grundbuchamt
  • Bearbeitung zusätzlicher Auslagen

Kostenübersicht: Notar- und Grundbuchkosten

Kostenart Prozentsatz vom Kaufpreis
Notarkosten gesamt ca. 1,0 %
Grundbuchkosten ca. 0,5 %
Gesamtkosten ca. 1,5 %

Berechnung der Notarkosten

Die Notarkosten werden nach dem GNotKG berechnet. Bei einem Beispielwert von 300.000 Euro ergeben sich folgende Kosten:

  • Beurkundung des Kaufvertrags
  • Vorbereitung des Eigentumsübergangs
  • Beglaubigungen und Mitteilungen
  • Gesamtkosten: etwa 3.000 Euro

Grundbuchkosten und ihre Berechnung

Die Grundbuchkosten umfassen verschiedene Eintragungen für den rechtssicheren Eigentumsübergang. Bei einem Immobilienwert von 300.000 Euro betragen diese etwa 1.500 Euro und beinhalten:

  • Eintragung der Auflassungsvormerkung
  • Eigentumsumschreibung
  • Grundschuldeintragung (bei Finanzierung)
  • Weitere grundbuchrechtliche Vorgänge

Kaufnebenkosten beim Immobilienerwerb

Am Beispiel einer Immobilie für 150.000 Euro mit einer Grundschuld von 125.000 Euro entstehen folgende Kosten:


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Position Kosten in Euro
Beurkundung Kaufvertrag 708
Auflassungsvormerkung 177
Grundschuldbestellung 300
Grundschuldeintragung 300
Eigentümereintragung 354
Löschung Auflassungsvormerkung 25
Gesamtkosten 1.864

Grunderwerbsteuer und weitere Gebühren

Die Grunderwerbsteuer bildet den größten Kostenfaktor bei den Kaufnebenkosten und unterscheidet sich deutlich nach Bundesland:

Bundesland Grunderwerbsteuer
Bayern und Sachsen 3,5%
Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Schleswig-Holstein 6,5%

Am Beispiel einer Immobilie im Wert von 250.000 Euro in Schleswig-Holstein fallen folgende Kosten an:

  • Grunderwerbsteuer – 16.250 Euro
  • Grundbuchkosten – 1.250 Euro (0,5% des Kaufpreises)
  • Notarkosten – 1.250 bis 2.500 Euro (0,5-1% des Kaufpreises)

Einsparpotenziale bei den Nebenkosten

Trotz gesetzlich festgelegter Gebühren gibt es mehrere Möglichkeiten, die Kaufnebenkosten zu reduzieren:

  • Übernahme einer bestehenden Grundschuld durch Grundschuldabtretung – spart Kosten für Neubestellung und Eintragung
  • Verzicht auf Notaranderkonto – Einsparung von bis zu 0,2% der hinterlegten Summe
  • Vergleich verschiedener Finanzierungsangebote – einige Banken übernehmen Grundschuldbestellungskosten
  • Verhandlung der Maklerprovision – im Gegensatz zu Notarkosten verhandelbar
  • Prüfung von Bankzuschüssen zur Deckung der Nebenkosten

Praktische Beispiele und Nutzung von Notarkostenrechnern

Notarkostenrechner bieten eine präzise Kalkulation der zu erwartenden Kosten basierend auf dem Kaufpreis und der Grundschuldhöhe. Diese Online-Tools berechnen nach den Vorgaben des Gerichts- und Notarkostengesetzes (GNotKG) sämtliche notariellen Leistungen wie Kaufvertragsbeurkundung, Grundschuldeintragung und Notaranderkonto.

Beispiele für Notar- und Grundbuchkosten

Bei einer Immobilie für 300.000 Euro ergeben sich folgende Notarkosten:

  • Beurkundung des Kaufvertrags – 1.600 Euro
  • Vorbereitung und Begleitung des Eigentumsübergangs – 800 Euro
  • Beglaubigungen und sonstige Leistungen – 600 Euro
  • Gesamte Notarkosten – 3.000 Euro

Wie man einen Notarkostenrechner verwendet

Die Nutzung eines Notarkostenrechners erfolgt in wenigen Schritten:

  1. Eingabe des Immobilien-Kaufpreises als Hauptberechnungsgrundlage
  2. Eintragung der gewünschten Grundschuldhöhe (entspricht meist dem Darlehensbetrag)
  3. Auswahl zusätzlicher Parameter (z.B. Notaranderkonto)
  4. Prüfung der detaillierten Kostenaufstellung
  5. Vergleich verschiedener Szenarien zur Optimierung der Gesamtkosten
Gunther
Gunther

Mein Name ist Gunther Weber, und ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Immobilien, Baufinanzierung und rechtlichen Aspekten rund um Eigentum. Mein Ziel ist es, komplexe Themen verständlich aufzubereiten und Lesern dabei zu helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen – sei es beim Kauf, Verkauf oder der Verwaltung einer Immobilie.